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LVMH Analyse


Daten:

ISIN: FR0000121014

WKN: 853292

Symbol: MC.PA

Sektor: Zyklischer Konsum

Preis: 620€ (09.09.2024)

Dividende: ca. 2%



Geschäftsmodell:

LVMH (Moët Hennessy Louis Vuitton) ist führend in der Luxusindustrie und betreibt ein diversifiziertes Geschäftsmodell, das auf Exklusivität, Handwerkskunst und Innovation basiert. Das Unternehmen besitzt über 70 renommierte Marken, die sich auf sechs Hauptgeschäftsbereiche verteilen: Mode und Lederwaren, Wein und Spirituosen, Parfüm und Kosmetik, Uhren und Schmuck, Einzelhandel sowie andere Aktivitäten wie beispielsweise Hotels. LVMH kontrolliert die gesamte Wertschöpfungskette, von der Produktion bis zum Vertrieb, was hohe Qualitätsstandards und bessere Margen ermöglicht. Die direkte Vermarktung über eigene Läden und Online-Plattformen stärkt die Kundenbindung und das Markenerlebnis. Zentral für LVMHs Erfolg ist die starke Positionierung im Luxussegment. Durch gezielte Marketingstrategien, Kooperationen mit Prominenten und modische Events wird ein exklusives Image gepflegt. Das Unternehmen ist global präsent, mit wichtigen Märkten in Europa, den USA und Asien. LVMH verbindet Tradition und Innovation, etwa durch die Integration moderner Technologien und nachhaltiger Produktionsmethoden. Expansion erfolgt auch durch strategische Akquisitionen, wie Tiffany & Co., um Marktanteile zu sichern. Mit einer Premium-Preispolitik und einem Fokus auf Status und Lifestyle bietet LVMH Produkte und Erlebnisse für wohlhabende Kunden weltweit. LVMH ist ein globales Unternehmen mit Hauptsitz in Paris und beschäftigt mehr als 156.000 Mitarbeiter weltweit. Die Produkte des Unternehmens werden in mehr als 4.590 Filialen in 70 Ländern verkauft.



Welche Marken sind in LVMH?


















Insgesamt gehören über 70 Marken zu LVMH. Hier werden immer wieder neue Marken dazu gekauft und ausgebaut, wie beispielsweise Birkenstock. Die größten Marken sind aber Louis Vuitton, Rimova, Moet, Givenchy, Hennesy, Dior und Tag Heuer. Bei dem obrigen Bild gibt es eine Übersicht über alle Marken.



Konkurrenzanalyse


Wir vergleichen LVMH mit anderen Luxusaktien. Wichtig zu erwähnen ist jedoch, dass Hermes und Brunello Cucinelli Einzelmarken sind und nicht wie LVMH mehrere Marken beinhalten. Aus diesem Grund kann man die Aktien nicht direkt vergleichen. Auffällig ist jedoch, dass Hermes über die letzten 10 Jahre am besten lief. Direkt danach kommen LVMH und Brunello. Erst weit darunter finden wir Kering und Richemont, welche jeweils mehrere Firmen beinhalten. Grundsätzlich ist in meinen Augen LVMH hier am besten, da man eine starke Performance und eine gute Diversifikation hat. Hermes performt auch erst seit 2021/2022 besser als LVMH, was möglicherweise daran liegt, dass LVMH neue Brands aufgekauft hat, welche erst ihre Zeit brauchen. In meinen Augen ist es immer noch möglich, dass LVMH hier auf lange Sicht Hermes überholt.



Schauen wir uns KGV (bilanziert) an können wir sehen, dass Hermes auch hier besser abschneidet. Richemont konnten wir leider aufgrund technischer Schwierigkeiten des Programs nicht zum Vergleich hinzufügen. Wichtig zu sehen ist aber, dass LVMH wieder deutlich besser ist als Kering, wobei die beiden Einzelmarken jeweils einen höheren KGV haben.



Langfristiges Chartbild

Betrachtet man den Chart der letzten 10 Jahre lässt sich ein deutlicher Anstieg erkennen. Hätte man vor 10 Jahren 1000€ in LVMH investiert, hätte man einen Kursgewinn von 3500€ und eine Dividende von über 500€ bekommen. Aufs Jahr gerechnet sind das 16% Kursanstieg und eine insgesamte Rendite von 350%. Dies lässt sich definitiv sehen!



Aktuelles Problem - Umsatzrückgang

Aktuell sieht sich LVMH mit einem Umsatzrückgang konfrontiert, der vor allem auf eine schwächere Nachfrage nach Luxusprodukten in bestimmten Märkten zurückzuführen ist. Insbesondere in den USA, einem wichtigen Absatzmarkt für LVMH, haben Konsumenten ihre Ausgaben im Luxussegment reduziert. Das liegt zum Teil an der wirtschaftlichen Unsicherheit und steigenden Lebenshaltungskosten, die Verbraucher vorsichtiger bei teuren Anschaffungen werden lassen. Auch geopolitische Spannungen und Inflationssorgen beeinflussen das Konsumverhalten negativ. Ein weiterer Faktor ist die Abkühlung des Luxusbooms in China, der nach der Aufhebung der pandemiebedingten Restriktionen zunächst eine starke Nachfrage gezeigt hatte. Die erwartete nachhaltige Erholung blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück, was ebenfalls zu einem verlangsamten Wachstum führte. So haben wir einen Umsatzrückgang im asiatischen Bereich von 14%, während es in Amerika 8% sind. Zudem macht sich in der Luxusbranche eine verstärkte Wettbewerbsdynamik bemerkbar. Neue Marken und innovative Geschäftsmodelle (wie z. B. im digitalen Luxusbereich) bieten Konsumenten alternative Angebote, wodurch Marktführer wie LVMH stärker gefordert werden. LVMH reagiert auf diese Herausforderungen durch strategische Preisanpassungen, verstärkte Marketingmaßnahmen und eine weitere Diversifizierung seines Portfolios, um längerfristig auf stabilere Märkte und neue Konsumtrends zu setzen. Schauen wir uns die Regionen etwas genauer an:



In den letzten Jahren hatte Asien immer den größten Anteil des Umsatzes. Hier tut der Rückgang von 14% natürlich am meisten weh. An zweiter Stelle kommt USA mit einem Umsatzanteil von etwa 25%. Hier haben wir den Rückgang von 8%, welcher sich aber wieder normalisieren sollte. An dritter Stelle kommt Europa, was in den letzten 10 Jahren konstant an Umsatzanteilen bei LVMH zugelegt hat. LVMH hat das Können und die Mittel, sich bestmöglich im Markt zu positionieren. Die Wirtschaft können sie dennoch nicht beeinflussen, weshalb hier Geduld gefordert ist.



Aussichten

Die Marktaussichten für LVMH sind langfristig positiv, trotz aktueller Herausforderungen. Ein wichtiger Wachstumsfaktor bleibt Asien, insbesondere China, wo eine wohlhabende Mittelschicht weiterhin großes Potenzial bietet. Obwohl die Nachfrage nach der Pandemie schwächer war als erwartet, bleibt der asiatische Markt entscheidend für LVMHs Zukunft. Eine wirtschaftliche Erholung in der Region könnte das Wachstum wieder beschleunigen.

Europa bleibt ein stabiler Markt für LVMH, vor allem durch den Tourismus und die starke Markenbindung in Ländern wie Frankreich und Italien. Auch der wachsende Luxusmarkt in Ländern wie den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützt die Marktentwicklung. In den USA, wo die Nachfrage zuletzt nachgelassen hat, wird mittelfristig eine Erholung erwartet, sobald sich die wirtschaftlichen Bedingungen stabilisieren.

Zudem profitiert LVMH von der fortschreitenden Digitalisierung und der wachsenden Bedeutung des E-Commerce im Luxussegment. Auch Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung, und LVMH investiert in umweltfreundliche Produktionsmethoden, um moderne Konsumentenbedürfnisse zu erfüllen. Mit seinem diversifizierten Markenportfolio und seiner globalen Präsenz bleibt LVMH gut positioniert, um längerfristig vom Wachstum des globalen Luxusmarktes zu profitieren.



Eigentümerstruktur

Die Eigentümerstruktur von LVMH wird maßgeblich von der Familie Arnault kontrolliert, die über verschiedene Beteiligungsgesellschaften eine dominierende Rolle im Konzern innehat. Hier ist eine Übersicht der Hauptbestandteile der Eigentümerstruktur:


1. Familie Arnault

Bernard Arnault, der CEO und Vorsitzende von LVMH, und seine Familie halten über die Holdinggesellschaft Groupe Arnault den größten Anteil an LVMH. Diese Holding kontrolliert rund 48% der Anteile und etwa 64% der Stimmrechte im Unternehmen. Diese starke Position sichert der Familie Arnault maßgeblichen Einfluss auf die Unternehmensstrategie und Entscheidungsprozesse. Bernard Arnault hat ein Vermögen von etwa 200 Milliarden Euro und gehört dadurch zu den reichsten Menschen, wobei er schon "der reichste Mensch" der Welt war.


2. Institutionelle Investoren

Ein bedeutender Teil der LVMH-Aktien wird von institutionellen Investoren gehalten. Diese umfassen Pensionsfonds, Investmentfonds und andere institutionelle Anleger, die in globalen Märkten investieren. Ihr Anteil liegt schätzungsweise bei rund 35-40%.


3. Privatanleger

Privatanleger, darunter wohlhabende Einzelpersonen und kleinere Aktionäre, halten ebenfalls einen kleinen Teil der Aktien, der typischerweise etwa 10-15% des gesamten Aktienkapitals ausmacht.



Kennzahlen:

Gehen wir etwas genauer auf die fundamentalen Zahlen von LVMH ein.



Pro Aktie wird ein Gewinn von 28€ erzielt und eine Dividende von 13€ ausgeschüttet. Diese Zahlen erleben aktuell eine kleine Korrektur, wobei man in den letzten Jahren einen deutlichen Anstieg erkennen kann. Mit einer Bruttomarge von 69%, einer Operativen Marge von 26%, einer Nettomarge von 16% und einer free Cashflow Marge von 14% ist LVMH stark positioniert. Außerdem kauft das Unternehmen leicht Aktien zurück, allerdings in einem nur sehr geringen Ausmaß von ca. 0,4% der ausstehenden Aktien pro Jahr. Die Schuldensituation ist unter Kontrolle, allerdings sind die Schulden dennoch höher als man sich wünschen würde. Durch die starke wirtschaftliche Performance von LVMH fallen sie jedoch weniger ins Gewicht wie bei anderen Unternehmen und sind daher akzeptabel.



Dividende:


Die Dividendenrendite ist 2021 gefallen, was auf einen starken Anstieg des Aktienkurses zurückzuführen ist. Aktuell ist sie durch die angehendende Korrektur jedoch wieder am Ansteigen, was die Aktie wieder attraktiver macht. Die Ausschüttung von 13€ pro Jahr ist größer denn je und das bei einer konstanten Ausschüttungsrate(2020 ausgenommen) von 40-50% auf den Gewinn und freien Cashflow. In den nächsten Jahren wird überall ein Wachstum prognostiziert. LVMH Zahlt seit fast 30 Jahren Dividende und seit 1999 wurde diese bis auf 2020 jedes Jahr erhöht.



Segmente:


Schauen wir uns die einzelnen Segmente etwas genauer an. Hier können wir erkennen, dass fast 50% des Umsatzes mit Fashion & Leather Goods erzielt wird. Selective Retailing an zweiter Stelle mit ca. 20% und Uhren & Schmuck an dritter Stelle mit ca. 12%. Parfüms & Kosmetik geht aktuell etwas zurück. Dies ist den vielen Eigenmarken von Influencern und einem generell hart Umkämpften Markt geschuldet, was aber nicht weiter schlimm ist, da der Umsatz dennoch am steigen ist.



Fair Value:


Der Fair Value von LVMH liegt aktuell bei 744€, während der preis nur bei 620€ liegt. Daher kann man sagen, dass die Aktie unterbewertet ist.



Soll ich kaufen?

Wir sehen langfristig sehr großes Potenzial bei LVMH. Wenn sich die Wirtschaft wieder erholt hat, wird der Konsum von Luxusgütern wieder stark ansteigen. Wir rechnen damit, dass dann auch LVMH steigen wird und sehen Preise von über 1000€ bei dieser Aktie. In Verbindung mit der Dividende von 2% macht es das Investment unserer Meinung nach interessant. Die eigentliche Frage ist, wo wir den bestmöglichen Einstieg haben. Aktuell sind wir hier schon sehr gut dabei, wobei wir natürlich auch noch weiter fallen können. Aus diesem Grund sollte jeder Geld beiseite haben, um die Position zu tieferen Preisen zu vergrößern. Wir sind langfristig von LVMH überzeugt und sind selbst investiert.



Risiken:

  1. Abhängigkeit von der Luxusbranche: LVMH ist stark von der Luxusbranche abhängig, was das Unternehmen anfällig für wirtschaftliche Abschwünge und Schwankungen bei den Verbraucherausgaben macht.


  2. Preisstrategie: Die Premium-Preispolitik schränkt den Zugang zu einem breiteren Kundenstamm ein, was in preissensiblen Märkten zu geringeren Verkaufsvolumina führen könnte.


  3. Komplexe Organisationsstruktur: Die vielfältigen Geschäftsbereiche und Marken können zu Herausforderungen in der Koordination und Entscheidungsfindung führen, was die Effizienz und Integration beeinträchtigen könnte.


  4. Intensiver Wettbewerb: Der starke Wettbewerb durch etablierte Luxusmarken und neue Akteure könnte den Marktanteil und die Preisstrategie von LVMH unter Druck setzen.


  5. Geopolitische Unsicherheiten: Handelskonflikte, regulatorische Änderungen und geopolitische Risiken könnten die Lieferketten und Geschäftstätigkeiten von LVMH stören.


  6. Pandemierisiken: Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, wie Ladenschließungen und reduzierter Tourismus, haben den Luxussektor und somit auch LVMH stark beeinträchtigt.


  7. Standortrisiko: Ein nicht zu unterschätzendes Risiko ist auch der aktuelle Standort, Frankreich. Dort kam es zuletzt zu politischen Umschwüngen und die politische Zukunft ist ungewiss. Durch starke Unsicherheiten sollte man hier aufpassen was die Zukunft für Frankreich bringt.



Technische Analyse:


Schauen wir uns LVMH auf technischer Ebene an. Hier fällt uns auf, dass wir aktuell stark korrigiert sind und ca. 46% zurück zum ATH haben. Aktuell befinden wir uns in der grünen Supportbox, welche uns in Vergangenheit schon oft aufgefangen hat, außer einmal. Dort ging es in die gelbe Supportbox, welche wir aktuell auch für realistisch halten. Diese geht von ca. 480-550€. Wäre es schlimm wenn wir reinfallen? Auf keinen Fall! Dies würde langfristig nichts an LVMH ändern und würde uns nur die Möglichkeit geben, noch tiefer einzukaufen. Würde die Kritik mehr werden und die Wirtschaft sich nicht verbessern, könnten wir in die Orangene Box reinfallen. Diese haben wir bisher aber nie retestet. Ich gehe auch ehrlicherweise nicht davon aus - möglich ist es dennoch. Zuletzt hätten wir noch die rote Box, welche wir im Corona Crash retestet haben. Diese sollten wir auf keinen Fall berühren, denn dies würde unseren konstanten Aufwärtstrend unterbrechen. Dies wird aber zu 99% auch nicht passieren und ist nur möglich, wenn der Luxusgüterbereich komplett einbrechen würde, wovon ich nicht ausgehe. Aktuell bietet es uns eine attraktive Kaufmöglichkeit, wobei man natürlich auf tiefere Preise vorbereitet sein sollte. Dennoch sehen wir LVMH langfristig bei über 1500€, wenn sich die Wirtschaft und der Luxusgüterbereich wieder erholt haben.



Fazit

Die Kursziele sind ganz klar über dem aktuellen Preis von 620€. Viele Analysten stufen die Aktie als kaufenswert ein. Langfristig werden wir hier deutlich höhere Preise sehen. Aktuell kämpft die Aktie mit den uns bekannten Problemen, was uns aber auch einen attraktiven Einstieg ermöglicht. Wären diese Probleme nicht da, hätten wir einen Kurs von 900€ voraussichtlich. Aus diesem Grund muss man froh sein, die Aktie zu diesem Preis kaufen zu können, wobei es natürlich auch noch deutlich weiter runtergehen kann. Da man das Investment aber langfristig sehen muss, sollte man bei tieferen Preisen aber einfach weiter einkaufen und nicht panisch werden. Fundamental steht LVMH super da, ist aktuell unterbewertet und technisch sind wir gerade an einem guten Supportlevel.


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